"Selten bekommt man so dezent und sicher arrangiert den Beweis, dass zum Wohin auch ein Woher gehört."
– SONIC
"Das Hugo Siegmeth Quartet beherrscht die Kunst der Entschleunigung auf's Beste, schöpft aus der Entdeckung der Langsamkeit Atem.
Hugo Siegmeth ist ein Meister der Reduktion. Kein Skalensurfer, kein vordergründiger Feuerwerker, kein Girlandenbläser, sondern, obwohl er das alles auch kann, ein Musiker, der sehr bewusst auch
auf die Kraft der nicht gespielten Noten setzt, der in knappen Strichen seine Soli skizziert, dabei Spannungsbögen setzt, deren sparsame Melodiosität zuweilen an Sonny Rollins erinnert wie der
luftige Ton an Stan Getz: Einheit der Gegensätze. Siegmeths Kompositionen haben im wahren Sinne des Wortes malerische Qualität, evozieren Bilder und Assoziationen, erzählen kleine Geschichten,
die sich unaufgeregt zutragen und mit gelassenem Herzen reflektiert werden. „Under the Tree“ ist so ein Stück, das in ruhigem Fluss ein sanftes Bild vom Sommer entwirft, sorglos, zweckfrei,
genießerisch; „Mondbahn“ auch: Ruhe ohne esoterischen Weichzeichner, innere Kraft in wie selbstverständlicher Bewegung. Zu solchen Bildern passt das Pianospiel Carsten Daerrs wie John Lennons
distanzierte Ironie zu Paul McCartneys melodiösem Genie.
Nicht dass es nicht auch mit Powerplay ginge: Zweites Set, zweites Gesicht! Aus versammelter Kraft kann es ganz schön heftig herausblitzen, kann sich geballte Hingabe entladen, elementare Wucht
und heißes Magma – nicht zuletzt auch im Groove von Bastian Jütte am Schlagzeug und Henning Sieverts am Bass. Die viersätzige „Suita Româneasca“ - Höhepunkt und Quintessenz des Konzerts - schenkt
Musik, die in organischem Fluss und in klugen Überleitungen ohne extreme Reibungen zu aussagestarken Bildern führt mit Einfühlungsvermögen, Feuer, Tempo, Intelligenz und Energie."
– Neuburger Rundschau